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Sel. Theodor Romža,
Bischof und Märtyrer

 

LESEHORE

 

ZWEITE LESUNG
Aus einem Nachruf für den Seligen Theodor Romža, Bischof
(A. Reichlin, in: Korrespondenzblatt für die Alumnen des Collegium Germanicum et Hungaricum, Juni 1949.)

 

Eher den Tod als Verrat des wahren Glaubens!

 

Nach dem Tode des Munkácser Oberhirten, Msgr. Alexander Stojka, war am 1. Januar 1944 der Bischof der orientalischen Diözese Hajdudorog, Msgr. Nikolaus Dudás, zugleich auch mit der Verwaltung des Bistums Munkács betraut worden. Als Hilfsbischof wurde ihm am 24. September 1944 vom Heiligen Stuhl Msgr. Theodor Romža zur Seite gegeben. Nach kaum einem Monat erfolgte der Einmarsch der Russen und machte die weitere Verwaltung von Munkács durch Msgr. Dudás unmöglich. So erfolgte die Ernennung Msgr. Romžas zum Apostolischen Administrator für Munkács.

Später hieß es in einer Agenturmeldung, Bischof Romža sei als letzter unierter Bischof nach Osten verschleppt worden. Diese Nachricht stimmte jedoch nicht. Wahrscheinlich hatte man ihn noch geschont in der stillen Hoffnung, den jugendlichen Bischof durch Versprechungen und Schmeicheleien für den Anschluss an das Moskauer Patriarchat zu gewinnen. Diese Hoffnung zerstörte Bischof Romža jedoch gründlich. Seine bestimmte und kurze Antwort auf alle diesbezüglichen Pläne und Drohungen hieß stets: »Eher den Tod als Verrat des wahren Glaubens.« Im Gegenteil, er ging zur Offensive über, indem er in besonderer Weise auf die Rückgewinnung weiter orthodoxer Kreise bedacht war.

In diesem Zusammenhang kam im Herbst 1947 plötzlich die Meldung von seinem Tode infolge eines mysteriösen »Unfalls«. Nach neuesten Berichten aus sehr zuverlässiger Quelle durfte Bischof Romža am 26. Oktober 1947 die Krönung seines Episkopates erleben: Es war dies der Tag, an dem er ein ganzes Dorf mit über 8000 Einwohnern, Veliky-Louky, das nach dem ersten Weltkrieg mit noch etwa 50.000 Ruthenen in das Schisma zurückgefallen war, wieder in den Schoß der Kirche aufnehmen konnte. Dies geschah in feierlicher Weise mit Einweihung einer Kirche.

Als aber am anderen Tag der Bischof mit einigen Begleitern in einem Pferdewagen nach Munkks zurückfuhr, wurde das Fahrzeug plötzlich von einem entgegenkommenden russischen Geländewagen schwer angefahren. Es wurde auch auf den Bischof geschossen, wie die spätere Untersuchung der Verletzungen erwies. Schwer verletzt wurde er mit seinen Begleitern von herbeieilenden Leuten geborgen und in das Spital von Munkács gebracht, wo man große Hoffnung auf Genesung hegte. Einige Tage später aber, als die Todesgefahr bereits vorbei war, wurden plötzlich auf Befehl von oben der ukrainische Direktor und die katholischen Krankenschwestern entfernt. Am Tag darauf, Allerheiligen 1947, wurde dann von der neuen Leitung mitgeteilt, dass der Bischof und einer seiner Begleiter ihren Verletzungen erlegen seien. Auf Anordnung der Polizei wurden die getroffenen Vorbereitungen zum Begräbnis abgebrochen und die Leiche nach Uzgorod überführt. Über 30.000 Gläubige nahmen an der Beisetzung teil. Obwohl für zwei Tage der Verkehr auf der Bahn wie auf den Zufahrtsstraßen unterbrochen worden war, waren sie aus allen Teilen Karpatorusslands zusammengeströmt, um von ihrem geliebten Oberhirten Abschied zu nehmen und ihm ihre letzte Ehre zu bekunden.

Theodor Romža war bereit, sein Leben für Russland zu opfern. Nicht mit Pathos hat er es angeboten, sondern schlicht und selbstverständlich und ganz sicher auch manchmal mit menschlichem Bangen. Zweimal ließ er das schon im Jahre 1939 durchblicken: »Das weißt Du, dass wir gemeinsame Grenzen haben (nach der Angliederung an Ungarn) mit den Bolschewiken. Es ist nicht gerade trostvoll. Der liebe Gott wird uns aber behüten.« Sein Opfer wurde angenommen. Möge es Russland und uns allen Segen bringen!

 

RESPONSORIUM

 

R. Ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, * um Christus zu gewinnen und in ihm zu sein.

V. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten, * um Christus zu gewinnen und in ihm zu sein.

 

ORATIO

 

Allmächtiger Gott,
du hast dem seligen Theodor Romža die Kraft geschenkt,
für dein Wort
und für das Zeugnis von Jesus sein Leben hinzugeben.
Stärke uns mit deinem Heiligen Geist,
damit auch wir deine Botschaft gläubig hören
und standhaft bekennen
durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der mit dir lebt und herrscht
in Ewigkeit.
Amen.