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zwischen katholischer Kirche und den Kirchen der Orthodoxie

 

Ostkirchliches Institut in Regensburg feiert 40 Jahre Kontakte mit der Kirche des Ostens und 30-jähriges Bestehen des Instituts mit einem internationalem Symposion

40 Jahre Kontakte zur Kirche des Ostens und Stipendienarbeit und 30 Jahre Ostkirchliches Institut waren vom 9. bis 13. September in Regensburg Grund für das internationale Symposion unter dem Thema "Deus Caritas est – Der Primat der Liebe"

Der Wappenspruch von Dr. Rudolf Graber, ehemaliger Bischof von Regensburg und erster bischöflicher Leiter der Arbeitsgemeinschaft Kirchen des Ostens zog sich wie ein roter Faden durch Vorträge, Liturgiefeiern, Begegnungen ehemaliger Stipendiaten, Theologen und Gästen aus der katholischen und evangelischen Kirche sowie aus mehr als 10 verschiedenen orthodoxen Schwesterkirchen. Unter ihnen war neben vielen Bischöfen und Metropoliten auch Walter Kardinal Kasper, Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen aus Rom.

Das Programm des Symposions bot neben einem Empfang durch den Oberbürgermeister von Regensburg, einer Stadtführung, den Feiern der unterschiedlichen Liturgien und Gottesdienste einen Festvortrag von Bischof Dr. Paul Werner Scheele. Darin unterstrich er die Bedeutung des sogenannten "geistlichen Ökumenismus", den er als die "Seele der ganzen ökumenischen Bewegung" bezeichnete. Sie sei "Frucht des Heiligen Geistes und ein wesentlicher Teil des Einheit stiftenden Wirkens." Scheele stellte einige Elemente heraus, die für ihn zum geistlichen Ökumenismus gehörten und charakteristisch für die Arbeit und Lebensgrundlage des Ostkirchlichen Instituts (OKI) seien: Das Gebet, vor allem das gemeinsame Praktizieren des Stundengebets, das Zeugnis der Ikonen als "gestaltgewordene Gebete", der Dialog in und zwischen den Kirchen. Gerade durch letzteren entstehe "eine Art geistliches Netzwerk zwischen Katholiken und Christen verschiedener Kirche und kirchlichen Gemeinschaften", das auch Papst Benedikt XVI. als wichtige Voraussetzung für eine volle und sichtbare Einheit unter den Kirchen betrachte.

Das Leben und die Arbeit des OKI sahen Referenten wie Teilnehmer des Symposions als eine positive Antwort und Frucht des Zweiten Vatikanischen Konzils. 1966 hatte die deutsche Bischofskonferenz eine Arbeitsgemeinschaft Kirchen des Ostens eingerichtet, deren Leiter Bischof Graber im Jahr darauf gemeinsam mit Athenagoras I. von Konstantinopel die Grundlinien für die Arbeit zur Förderung der Einheit der Christen festlegten. Es sollte ein Ort entstehen, an dem junge Theologen der verschiedenen Kirchen mit katholischen Theologie-Studenten zusammenleben könnten, um einander besser kennen zu lernen und auch die Theologie und das Leben der jeweils anderen Kirchen schätzen zu lernen. Bischof Graber beauftragte für die konkrete Arbeit der Kontakte zur orthodoxen und den altorientalischen Kirchen Dr. Albert Rauch und bat die Fokolar-Bewegung um Unterstützung durch ihre Mitarbeit im OKI.

Inzwischen besteht das von Dr. Rauch und seinem Stellvertreter Dr. Nikolaus Wyrwoll geleitete Institut seit 30 Jahren und bot mehr als 700 Stipendiaten Unterkunft und Möglichkeit zu Deutschkursen, Teilnahme an Symposien, Studienfahrten, von denen viele nach Rom führten und immer wieder Begegnungen mit den jeweiligen Päpsten ermöglichten. Mehr als 35 ehemalige Stipendiaten sind inzwischen Bischöfe ihrer Kirchen geworden.

Das Klima des diesjährigen Jubiläums-Symposions zeichnete sich durch große Herzlichkeit und Familiarität unter den Anwesenden aus. Viele bezeichneten das OKI auch heute noch als ihr zweites Zuhause, die anwesenden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als wichtige Weggefährten und Freunde. Grußbotschaften der Fokolare-Gründerin Chiara Lubich und des Patriarchen Alexej der Russisch-Orthodoxen Kirche von Moskau unterstrichen enge innere Verbindung und ihre große Wertschätzung der Arbeit des Instituts.

Höhepunkt der Tage war die Teilnahme an der Eucharistiefeier mit Papst Benedikt in Regensburg am 12.09. und an der Ökumenischen Begegnung in der St.Ulrichs-Kirche. Benedikt XVI. hatte in seiner Zeit als Professor an der Universität Regensburg aktiv bei den Symposien des OKI mitgewirkt. Er begrüßte die anwesenden Bischöfe, Metropoliten und Theologen zum großen Teil persönlich. Bischof Franz Xaver Eder stellte die ehemaligen Studenten des OKI dem Papst vor.

 

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