OKI-Logo Silberne Rose des hl. Nikolaus
im Jahr 2006
für Metropolit Kirill von Smolensk


in russischer Sprache

Zum Gedenktag des hl. Nikolaus, Bischof von Myra, am 6. Dezember, gibt das Institut für Ökumenische Studien der Universität Fribourg/Schweiz die Stiftung der "Silbernen Rose des hl. Nikolaus von Fribourg" bekannt.

Der erste Empfänger der Silbernen Rose des hl. Nikolaus ist Metropolit Kirill. Geboren 1946 in Leningrad, wurde er Mönch, empfing die Priesterweihe und war Sekretär bei Metropolit Nikodim, der sein Leben dem einen, gemeinsamen Zeugnis der Kirche Jesu Christi widmete und 1978 in den Armen von Johannes Paul I. in Rom starb. Metropolit Kirill, seit 1978 Bischof, seit 1991 Metropolit von Smolensk und Kaliningrad, führt dieses Zeugnis weiter als der Verantwortliche für die Ökumenischen Beziehungen der Russischen Orthodoxen Kirche. Er trägt wesentlich mit an der verantwortungsvollen Aufgabe, die Russische Orthodoxe Kirche mit ihrer Armut infolge der Unterdrückung und Zerstörung durch das Sowjetregime, aber auch mit dem Reichtum ihrer liturgischen, ikonographischen und theologischen Überlieferung sowie der Treue ihrer unzähligen Märtyrer zum Zeugnis unter den neuen gesellschaftlichen und politischen Bedingungen zu stärken.

Als Mitglied der Biblischen und der Theologischen Kommission des Moskauer Patriarchats wirkte Metropolit Kirill an den Vorbereitungen des Moskauer Konzils im Jahr 2000 mit, das die Märtyrer der Sowjetzeit kanonisierte, aber auch programmatische, ja prophetische Dokumente für das Leben der Kirche verabschiedete. Besondere Verdienste kommen Metropolit Kirill bei der Vorbereitung des umfangreichen Dokumentes über die "Grundlagen der Sozialkonzeption der Russischen Orthodoxen Kirche" zu. Als Herausgeber der Zeitschrift "Kirche und Zeit", die 1991 kurz nach der politischen Wende gegründet wurde und ausdrücklich soziale und gesellschaftliche Themen in die theologischen Reflexionen einbezieht, bereitete er mit Weitblick und theologischer wie geistlicher Kreativität die wegweisenden Stellungnahmen seiner Kirche vor. Seine Publikationsliste umfasst über 600 Titel.

Metropolit Kirill ist ein Mensch der Begegnung, des Dialogs, der Freundschaft. Unermüdlich verkündet er das Wort Gottes und ist ein aufmerksamer und inspirierender Gesprächspartner. Nicht selten ist dabei zu erleben, dass der orthodoxe Metropolit die Katholiken des Westens an ihr eigenes Bekenntnis erinnert, sieht er doch in den Dokumenten des II. Vatikanischen Konzils eine Grundlage für eine Wiederentdeckung der katholischen und orthodoxen Ortskirchen als Schwesterkirchen. In der Frage des kanonischen Territoriums legt Metropolit Kirill immer neu dar, dass nach der gemeinsamen christlichen Tradition in Ost und West nur ein Bischof als Zeuge der einen Kirche Jesu Christi an jedem Ort sein soll. Die gegenseitige Anerkennung als Schwesterkirchen hat also zur Folge, dass dort, wo ein Bischof in der apostolischen Tradition wirkt, Parallelhierarchien überflüssig werden.

Metropolit Kirill hat die Silberne Rose des hl. Nikolaus am 19. Mai 2006 in Rom im Salon bei der neuen russischen Kirche entgegengenommen.