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2.4. Die Syrische orthodoxe Kirche

In Antiochia nannte man die Jünger zum erstenmal "Christen" (Apg 11,26). Antiochien und Alexandrien wurden die großen Zentren der frühen Christenheit. Das Konzil von Chalzedon 451 spaltete die Bistümer Syriens: in den Städten überwog der kaiserliche byzantinische Einfluss und die Annahme der Christologie von Chalzedon, auf dem Land behielt man die "alten" Formulierungen bei. Bischof Jakob Baradai weihte im 6. Jahrhundert mehrere Bischöfe, die den alten Glauben gegen die "melkitischen = kaiserlichen" Bischöfe (Patriarch von Antiochien 3.1.3.) fördern sollten.

Die west-syrische ("jakobitische") Liturgie entwickelte sich unter Gebrauch des Altsyrischen, der Sprache der einfachen Leute. Durch die arabische Eroberung seit dem 7. Jahrhundert wurde die Kirche aus "den Fängen des römischen Kaisers befreit" zu einer blühenden Kirche. Der Patriarch residierte bis 1034 in Antiochien, 1293-1924 im Kloster Der Es Zafaran bei Mardin, seit 1959 in Damaskus (Saydnaya). Im Ersten Weltkrieg wurde die Kirche geschwächt, der Patriarch hatte dem Sultan den Krieg erklärt. Nur wenige Klöster in der Ost-Türkei überleben. 1665 schloss sich ein Teil der Christen in Indien dieser syrischen Kirche an, einige trennten sich wieder, 1912 z.B. entstand die Syrische Orthodoxe Kirche in Indien.

Liturgie
Sprache altsyrisch-aramäisch,
in Indien malayalam
Kalender julianisch
in Indien: gregorianisch
Ostertermin alter Stil
in Indien: neuer Stil
Zahlen
Gläubige ca. 1.500.000
davon 1 Million in Indien
Bischöfe 74
Sitz des Oberhaupts
Damaskus

05.05.2009