OKI-Logo Übergabe der Silbernen Rose
des hl. Nikolaus
für Äbtissin Iosefina von Văratec

 

Foto von Äbtissin IosefinaDie Dritte Europäische Ökumenische Versammlung im rumänischen Sibiu und der Papstbesuch in Österreich - beide Ereignisse sind verbunden im Zeichen einer Rose: Papst Benedikt XVI. überbrachte auf seiner Pilgerreise dem Wallfahrtsort Mariazell die "Goldene Rose", und in Sibiu wurde die "Silberne Rose des hl. Nikolaus von Fribourg" an die Äbtissin Iosefina vom Kloster Văratec verliehen.

Die Stifter der "Silberne Rose" wollten das rumänische Mönchtum ehren, das in Geschichte und Gegenwart die rumänische orthodoxe Kirche wie kaum eine andere Lokalkirche prägt und durch Gebet und soziales Handeln trägt. In Rumänien leben zur Zeit etwa 8700 Ordensleute, über zwei Drittel davon sind Frauen. Als Repräsentantin dieser "Wolke von Zeuginnen und Zeugen" (Hebr 12,1) wurde Sr. Iosefina Giosanu ausgewählt, geboren 1955 in Stănita, seit 2001 Äbtissin des größten Frauenklosters Rumäniens in Văratec in der Region der berühmten Moldauklöster. Etwa 500 Schwestern leben dort in einem ganzen Klosterdorf zusammen. Bereits als Studentin der Theologie knüpfte Sr. Iosefina ökumenische Kontakte, sang mit dem Schwesternchor in Köln zur Tausendjahrfeier der wieder errichteten romanischen Kathedralen in der vom Ostkirchlichen Institut Regensburg organisierten Reihe alter Gottesdienste. Sr. Iosefina errichtete noch in kommunistischer Zeit ein Kloster-Museum, in dem sie durch "Kunst-Katechesen" die Glaubensverkündigung aufrechterhielt. In den Frauenklöstern stärkte sie das Gemeinschaftsleben und baute die caritative Seite des Klosterlebens in Anknüpfung an die Tradition vor der kommunistischen Zeit aus.

Die Preisverleihung erfolgte am 5. September während der Versammlung in Sibiu. Etwa 60 Mönche und Nonnen aus ganz Rumänien waren angereist, um zunächst in einem kurzen Video-Film in Geschichte und Gegenwart ihrer Klöster einzuführen. Metropolit Serafim, zuständig für die rumänischen orthodoxen Gemeinden in Mittel- und Nordeuropa, erklärte Berufung und Spiritualität des rumänischen Mönchtums ein. Für orthodoxe Christen, so betonte er, ist die monastische Spiritualität der Maßstab ihres eigenen Glaubens, denn die Berufung zur Heiligkeit in der Nachfolge Christi richtet sich an alle Gläubigen. Auch Schwierigkeiten wurden nicht verborgen: nach einer großen Welle von Eintritten nimmt die Zahl der Berufungen gegenwärtig ab. "Alle, aber auch wirklich alle wollen, dass es Klöster gibt. Doch wenn ein Kind der Familie ins Kloster eintreten will, widersetzen sich die Eltern"… Nur mühsam ließ sich die lebhafte Diskussion für den feierlichen Akt der Preisverleihung unterbrechen, der durch Prof. Guido Vergauwen und Prof. Barbara Hallensleben vorgenommen wurde. Die Preisträgerin bedankte sich, sichtlich bewegt, mit der Zusicherung, ihre Mitschwestern zum Gebet für die Einheit der Kirche in Ost und West einzuladen. Das Ökumenische Institut versprach, Gebetsbildchen drucken zu lassen, die an alle rumänischen Ordensleute verteilt werden. Gern können die Kirchenzeitungsleser und -leserinnen in diese Gebetskette einbezogen werden! Bitte wenden an: barbara.hallensleben@unifr.ch

Äbtissin Iosefina mitP. Guido Vergauwen OP, Barbara Hallensleben und Metropolit Serafim

Prof. Guido Vergauwen OP, Äbtissin Iosefina, Prof. Barbara Hallensleben und Metropolit Serafim