OKI-Logo Stellungnahme zum Rücktritt von Papst Benedikt XVI.

 

Text auf Französisch

 

Theologisch ist der Papst ja kein Leitender Manager, sondern ein Vater-Papa. Ein Vater, Großvater, Urgroßvater tritt nicht zurück, er stirbt.
Allgemein hat man ein anderes Bild vom Papst, und da sehe ich den Rücktritt als ein ökumenisches Zeichen, die öffentliche Meinung über das Papstamt zu relativieren: Der Papst braucht nicht um jeden Preis an seiner Aufgabe festzuhalten, er weiß, dass der Heilige Geist die Kirche leitet und ihr die Einheit in der Vielfalt verleiht. So gesehen liegt der Schritt des Papstes in der Linie des Aufrufes von Johannes Paul II., mit ihm über die Ausübung des Amtes zu diskutieren (Ut Unum sint Nr. 95), in der Linie von Nr. 17 des Dekretes Dominus Jesus von Kardinal Ratzingern vom 6. August 2000, in der die orthodoxen Kirchen als echte Partikularkirchen angesehen werden wie jedes katholische Bistum, obwohl "sie die katholische Lehre vom Primat nicht annehmen" - also ist die Anerkennung der modernen Ausübung des Papstamtes nicht "heilsnotwendig". Jetzt beginnt die Prozedur, um einen neuen Papst zu wählen. Innerhalb meiner Lebenszeit ist es der siebte.

 

Dr. Nikolaus Wyrwoll