OKI-Logo Begrüßung zum
25. Studientag Ökumene im Bistum Hildesheim
in Hannover-Mühlenberg
am Donnerstag, 2. September 2010

 

 

Foto vom Studientag

von links: Dr. Dagmar Stoltmann-Lukas (Diözesanstelle Ökumene im Bistum Hildesheim),
Regionalbischof Eckhard Gorka, Erzbischof Julius Dr. Hanna Aydin (Syrisch-Orthodoxe Diözese),
Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke (Hamburg), Prälat Dr. Nikolaus Wyrwoll

 

Sehr geehrte Bischöfe, liebe Schwestern und Brüder,

von Herzen begrüße ich Sie zum 25. Studientag Ökumene im Bistum Hildesheim. Ich freue mich sehr, dass wieder so viele erschienen sind. Unser Studientag Ökumene ist das am besten besuchte Treffen in unserem Bistum. Warum? Das liegt sicher an unseren Vortragenden, heute beim Silberjubiläum haben wir einen Chrysostomos Goldmund Bischof Dr. Hans-Jochen Jaschke. Lieber Herr Weihbischof und Ökumene-Referent in unserem Nachbarerzbistum Erzbistum Hamburg, ich begrüße Sie ganz herzlich.

Die 25 Studientage stehen im großen Thema Ökumene. Die große Zahl der Studienteilnehmer zeigt, dass gerade wir in Deutschland es besonders nötig haben, uns mit der Sorge für die Einheit zu befassen. Wir haben da eine Sonderstellung innerhalb der lateinischen Kirche. In Deutschland werden z.B. die Bestimmungen des Kirchenrechtes und des Ökumenischen Direktorium und der Enzyklika Ecclesia de Eucharistia nicht beachtet - wie ja auch die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigung vom 31.10.1999 in Deutschland nicht rezipiert ist.

Die Enzyklika von Papst Johannes Paul sagt in Nr. 46, dass es eine Freude für den katholischen Priester ist, Christen anderer Konfession die hl. Kommunion zu reichen… wenn sie "den Empfang der Sakramente wünschen, von sich aus darum bitten und den Glauben bezeugen, den die katholische Kirche in diesen Sakramenten bekennt"; in Deutschland hält man soetwas für verboten.

Diesen Satz sagte ich Pfingsten zum Hauptpastor Röder von St. Michaelis in Hamburg. Das wisse er gut, meinte er, "das kann ich Ihnen an einem aktuellen Beispiel bekräftigen: ich war mit meinem lutherischen Michaelis-Chor in Rom. In Sankt Peter haben wir bei der hl. Messe gesungen. Vorher kam ein italienischer Zeremoniar zu mir und erklärte mir, die katholische Kirche lade nicht ein zur hl. Kommunion, freue sich aber, wenn nichtkatholische Menschen hinzutreten. Also gingen einige von uns zur hl. Kommunion.
Am nächsten Tag sangen wir bei gleicher Gelegenheit in der deutschsprachigen Pfarrgemeinde dell’Anima. Da kam vor der hl. Messe der deutsche Kaplan und wies uns darauf hin, dass nur Katholiken zur hl. Kommunion gehen dürfen..." Soweit Pastor Röder von St. Michael in Hamburg.

Nach dem Ökumenischen Kirchentag in München schlug ich bei einer Sitzung der Ökumene-Kommission der katholischen Bischofskonferenz Deutschlands vor, ab sofort jeden Katholikentag mit dem Mehrwert des Ökumenischen Kirchentags zu gestalten, da doch die Katholische Kirche ihrem Wesen nach und nicht nur in ihrer "Außenpolitik" eine Ökumenische Bewegung ist, eine Communio von Ortskirchen, die in ihrer jeweiligen Eigenart gemeinsam ihren Glauben bezeugen und alle Werte des Evangeliums als Gaben Gottes anerkennen: dieser Mehrwert könnte liegen in der Beteiligung der Orthodoxen, der Beteiligung der Freikirchen, im Brotbrechen. Sofort wurde ich zurückgepfiffen: nein, das sei nur die Meinung von Klaus Wyrwoll, es reicht, wenn wir das in sieben Jahren wieder auf einem Ökumenischen Kirchentag machen.

Ich wünsche Ihnen allen ganz viel Mehrwert des heutigen Studientages Ökumene und danke Bischof Hans-Jochen Jaschke, dass er uns solchen Mehrwert schenkt.

Dr. Nikolaus Wyrwoll
Ostkirchliches Institut
Regensburg

Bericht vom Studientag beim Bistum Hildesheim