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3. Die byzantinischen Orthodoxen Kirchen

Alle byzantinischen orthodoxen Christen sind Mitglieder ein und derselben Kirche, der "Orthodoxen Kirche", obwohl sie organisatorisch und jurisdiktionell in der Regel ihrer eigenen Mutterkirche im Herkunftsland unterstehen. Die Orthodoxe Kirche präsentiert sich in einer Vielzahl von einzelnen orthodoxen nationalen Kirchen. Diese kulturelle, sprachliche, geographische, geschichtliche Vielfalt verbindet derselbe Glaube, dasselbe gottesdienstliche Leben, dieselben kirchenrechtlichen Bestimmungen und Kirchenordnungen. Die Selbständigkeit der einzelnen Kirchen wird nicht von allen anderen Orthodoxen Kirchen gleichermaßen anerkannt.

In der frühen Christenheit war die Kirche in fünf Patriarchate eingeteilt (Rom, Konstantinopel, Antiochien, Alexandrien, Jerusalem). Weil Rom sich (aus orthodoxer Sicht) abgespalten hat, besteht die Orthodoxe Kirche heute aus den vier alten Patriarchaten und den später entstandenen Patriarchaten und autokephalen und autonomen Kirchen. Wichtige Daten für die Trennung der katholischen Kirche in Ost und West, für das Schisma zwischen Ost und West sind die Kaiserkrönung Karls des Großen im Jahre 800 und die Definitionen des Ersten Vatikanischen Konzils über den Primat des Papstes 1870. In Vergessenheit geraten soll hingegen die Niederlegung einer Exkommunikationsbulle in der Hagia Sophia im Jahre 1054. So wurde am 8. Dezember 1965 in der Schlusssitzung des Vatikanischen Konzils gemeinsam von den anwesenden orthodoxen und katholischen Bischöfen festgestellt.