Dr. Gerhard Gruber - Vita

 

Dr. Gerhard Gruber wurde am 01. Juli 1928 in Prien am Chiemsee geboren. Er entstammt einer katholischen Lehrersfamilie: Der Vater, Vinzenz Gruber, war Rektor, die Mutter, Antonie, geb. Friedrich, war ebenfalls Lehrerin und führte dann das Hauswesen. Dem Ehepaar wurden drei Kinder geboren: Der ältere Sohn verstarb als Kleinkind; der drei Jahre jüngere Bruder Elmar Gruber wurde wie sein Bruder Priester; er war tätig in der Lehrerseelsorge und katechetischen Fortbildung in der Erzdiözese München und Freising.

Gerhard Gruber absolvierte das Theresien-Gymnasium in München und trat dann in das Priesterseminar in Freising ein (1947). Der damalige Regens des Priesterseminars, Prälat Dr. Michael Höck, ebnete ihm den Weg zum weiteren philosophischen und theologischen Studium nach Rom. Dort wurde er im Pontificium Collegium Germanicum aufgenommen. An der Päpstlichen Universität Gregoriana erwarb er 1950 das Lizentiat in Philosophie und 1954 das Lizentiat in Theologie. Am 10. Oktober 1953 wurde er zusammen mit neun weiteren Kandidaten, darunter der spätere Kardinal Friedrich Wetter, von Kardinal Micara zum Priester geweiht. 1956 erwarb er an der Gregoriana das Doktorat in Theologie. Seine Dissertation trug den Titel : "ZOE - Wesen, Stufen und Mitteilung des wahren Lebens bei Origenes" (1956). Anschließend kehrte er in seine Heimatdiözese zurück. Hier wurde er zunächst als Kaplan in Glonn b. Grafing, dann (1957) in der Pfarrei St. Augustinus in München angewiesen. 1959 wurde er zum weiteren Studium freigestellt. Gleichzeitig wurde er zum Hausgeistlichen der Marienanstalt in München ernannt, deren Leitung er bald darauf, nach dem Tode von Domkapitular Winkler, übernahm.

1961 wurde der Berliner Bischof, Julius Kardinal Döpfner, Erzbischof von München und Freising. Kardinal Döpfner war zu dieser Zeit bereits sehr stark mit Vorbereitungsarbeiten für das Zweite Vatikanische Konzil befasst. Er berief Gruber als seinen Sekretär für die Konzilsangelegenheiten. Gruber begleitete den Kardinal zu allen Sitzungen des Konzils in Rom, sowohl zu den Vollversammlungen wie auch zu verschiedenen Kommissionen. Nach dem Konzil arbeitete Gruber drei Jahre weiterhin als Referent des Kardinals für römische Angelegenheiten. Als 1968 der amtierende Generalvikar Matthias Defregger zum Weihbischof ernannt wurde, berief Kardinal Döpfner Gruber zu seinem Generalvikar.

Gruber bekleidete dieses Amt bis zum Tode von Kardinal Döpfner am 24. Juli 1976. Die Nachfolger von Kardinal Döpfner, Kardinal Josef Ratzinger und danach Kardinal Friedrich Wetter, bestätigten diese Berufung. 1990 bat Gruber aus gesundheitlichen Gründen um Entlastung. Er übernahm zunächst (bis 1994) das Amt des Personalreferenten im Erzbischöflichen Ordinariat München und dann bis zum Jahre 2000 das Referat für die Studienseminare in der Erzdiözese.

1972 wurde Gruber in das Metropolitankapitel München berufen, 1988 wurde er zu dessen Dekan gewählt. Er nahm dieses Amt bis zu seinem Ausscheiden 1998 wahr. Seit 2000 lebt er im Ruhestand im gemeinsamen Haushalt mit seinem Bruder Elmar, der sich, nun ebenfalls im Ruhestand, mit vielen Vorträgen und Büchern zu religionspädagogischen und allgemein geistlichen Themen einen Namen gemacht hat.